Musikalischer Gottesdienst zum Weihnachtsfest
Dez
Die St. Petri-Kirche in Hamburg Altona stammt aus dem Jahr 1883. Sie wurde im neugotischen Stil von dem norddeutschen Architekten Johannes Otzen entworfen und errichtet.
Die St. Petri-Kirche in Hamburg Altona stammt aus dem Jahr 1883. Sie wurde im neugotischen Stil von dem bekannten norddeutschen Architekten Johannes Otzen entworfen und errichtet.
Die neue Kirche diente in der damals stark wachsenden preußischen Stadt Altona zur Entlastung der Kirchengemeinde St. Trinitatis in Altona-West. Aus Otzens Feder stammen in Altona auch die St. Johannis-Kirche und die Friedenskirche, die St. Gertrud-Kirche in Hamburg-Uhlenhorst oder die Christuskirche in Hamburg-Eimsbüttel.
Der Innenraum
Der Innenraum wurde von Johannes Otzen in dem für die Gründerzeit in Norddeutschland typischen Stil der Neugotik errichtet. Die große Halle erhielt zwei schmale Seitenschiffe. Die Backsteinoptik erschien aber wohl schon damals als zu dunkel. Unter Leitung Otzens wurde daher bereits 1904 der Innenraum ausgemalt, um den Raum aufzuhellen.
Die St. Petri-Kirche blieb während des Zweiten Weltkrieges von größeren Schäden verschont; nur ihre Fenster und Teile des Dachs wurden zerstört. Ganz anders waren die die Verluste in der Gemeinde selbst. Sie verlor in den Bombennächten v.a. des Jahres 1943 zwei Drittel ihrer Mitglieder.
Zur Hundertjahrfeier 1983 wurde die Kirche umfassend saniert. Zudem erhielt die Kirche wieder ein Altarfenster, nachdem nach dem Krieg nur eine Notverglasung mit drei Kreuzen angebracht wurde. Auch die ursprünglichen Heiligenfiguren wurden wieder freigelegt. Mit der Gestaltung der Bilder und der zwei kleinen Rosetten wurde die Künstlerin Illo von Rauch-Wittlich beauftragt. das noch erhaltene Bildmotiv des sinkenden Petrus wurde in die neue Gestaltung integriert.
Aus dieser Zeit stammen auch Altar, Kanzel und Taufstein.
Die Kanzel
Am 11. Januar 1933 wurde an dieser Stelle das Altonaer Bekenntnis verlesen. Es war eine mutige Antwort der evangelischen Kirche auf den Altonaer Blutsonntag vom 17. Juli 1932. Pastor Hans Asmussen, Hauptautor des Bekenntnisses verlas es persönlich. Ein zweiter Veröffentlichungsort war am gleichen Tag die Hauptkirche St. Trinitatis.
Der Altarraum
Die Fenster der Seitenemporen und die Rosetten oben zu beiden Seiten gestaltete 1969 der Künstler Karl Volz. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten zur Hundertjahrfeier wurde 1982 die Künstlerin Illo von Rauch-Wittich mit der Gestaltung des gesamten Altarraums beauftragt. Die obere Rosette mit Christus und dem sinkenden Petrus ist erhalten geblieben. Die Rosetten oben zu beiden Seiten stammen vom Künstler Karl Volz.
Altar und Taufstein wurden aufeinander abgestimmt gestaltet
Die Sockel von Altar und Taufbecken haben eine kreuzförmige Aussparung in die vier Himmelsrichtungen. Zum einen zeigt dies: Alles ruht auf dem Kreuz Christi. Zum anderen wird die Verbundenheit mit allen Erdteilen symbolisiert.
Die Aussparung ist in unserem Osterleuchter positiv wieder aufgenommen: Hier umschließt das Kreuz das Licht der Osternacht, das die Gegenwart Christi in der gottesdienstlichen Feier bedeutet. Das Osterlicht brennt von Alpha nach Omega – vom Anfang zum Ende. Es ist so etwas wie eine kirchliche Zeitansage. Der Osterleuchter wurde gestaltet von Andreas Kasparek (2002)
Die weitere Gestaltung:
Das Mittelfenster: Christus mit der orthodoxen Segensgebärde und dem Buch mit Monogramm Christi und dem Wort PAX (Friede)
Linke Rosette: Taube mit Ölzweig nach der Sintflut
Linkes Seitenfenster: Mose am brennenden Dornenbusch und mit zerbrochener Torah
Rechte Rosette: Rabe, der dem Propheten Elia Brot bringt
Rechtes Seitenfenster: Elia in tiefster Resignation, von Gott gestärkt
Die Bildnischen zu beiden Seiten des Altarfensters zeigen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes
Die Bildnischen zu beiden Seiten des Altarraumes zeigen die Jünger Jesu: Petrus, Andreas (Andreaskreuz), Jakobus d.Ä (Wanderstab)., Thomas, Jakobus d.J., Philippus, Bartolomäus, Simon (Säge), Judas (Geldbeutel), Matthias
Die Orgel
Die Orgel der St. Petri-Kirche stammt aus dem Jahr 1963. Sie wurde von dem Berliner Orgenbauer Karl Schuke erbaut. Auf zwei Manualen und einem Pedal vereinigt das Instrument 31 Register. Die Registertraktur war ursprünglich elektropneumatisch, seit 1978 ist sie elektrisch.
Die Register:
Hauptwerk:
Gedackt Pommer 16′
Prinzipal 8′
Spielflöte 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Koppelflöte 4′
Nasat 2 2⁄3′
Oktave 2′
Mixtur V–VI 2′
Trompete 8′
Schalmei 8′
Tremulant
Oberwerk:
Metallgedackt 8′
Quintadena 8′
Prinzipal 4′
Rohrflöte 4′
Waldflöte 2′
Sesquialtera II 2 2⁄3′
Sifflöte 1 1⁄3′
Scharff IV–V 1′
Rankett 16′
Krummhorn 8′
Tremulant
Pedal:
Prinzipal 16′
Subbass 16′
Oktave 8′
Gemshorn 8′
Oktave 4′
Nachthorn 2′
Mixtur V 2′
Posaune 16′
Trompete 8′
Cornett 4′
Die Glocken von St. Petri Altona stammen aus unterschiedlichen Zeiten. Die älteste Glocke läutet seit 1883. Nachdem in beiden Weltkriegen Glocken abgegeben werden mussten, haben Spenden es möglich gemacht, dass das Geläut mit den beiden jüngeren Glocken 1958 wieder vervollständigt werden konnte.